„Verrückt ist nicht, wer den Verstand verloren hat,
sondern wer Alles verloren hat
außer dem Verstand.“
(Perls)
Fritz Perls (Schüler von Sigmund Freud & Wilhelm Reich) hat aus persönlicher Erfahrung und inspiriert durch den Zen-Buddhismus die Gestalttherapie als gesellschaftskritischen Ansatz entwickelt: mit der Vision, dass Menschen ihre eigene Wahrheit leben und auf diese Weise wahrhaft liebe-volle und bedingungs-lose Beziehungen entstehen.
DER WEG
Wie im ZEN geht es in der Gestalttherapie um den gegenwärtigen Moment – in dem sowohl die Vergangenheit, als auch die Zukunft lebendig ist. Über Gespräch und Körperarbeit entstehen Zugänge zu tiefen Ebenen des Erlebens: Energie, die bislang im Verdrängen oder Festhalten von Gefühlen wie Angst, Trauer, Wut, Scham etc. gebunden war, kann frei werden, indem diese Gefühle an-erkannt und gefühlt werden.
… keine Angst mehr zu haben…
FREIHEIT ist Freiheit von Angst: Angst, nicht geliebt zu werden, Angst, nicht gut genug zu sein, Angst, verlassen zu werden… Angst vor der Heftigkeit der eigenen Gefühle, vor innerer Leere, vor dem Schmerz, dem verloren-Sein, Trauer oder Wut…
Der erste Schritt in die Freiheit ist, diese Gefühle zu zu lassen und wirklich zu fühlen, statt über sie nach zu denken. Wenn wir unsere Gefühle, Bedürfnisse & Grenzen ernst nehmen und für sie einstehen, kommt unser Organismus zur Ruhe und wir in unsere Kraft.
Das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung ist die einzig bestehende Sicherheit, ist der Boden unter unseren Füßen.
GESTALTTHERAPIE FÜR KINDER
Den vielleicht wertvollsten Dienst, den wir Erwachsenen Kindern erweisen können, ist, ihnen das Vertrauen in ihre eigene Wahrnehmung nicht zu nehmen – oder es ihnen zurück zu geben. Wahrnehmung kennt weder Richtig noch Falsch. Wir Alle brauchen ein Feld der Bedingungslosigkeit, um uns zu trauen, alle Gefühle zu fühlen und zuzulassen und unsere wahren Bedürfnisse zu spüren. Auch, wenn sie heftig sind und wir sie nicht gleich verstehen.
Besonders, wenn die äußeren Umstände schwierig sind, brauchen Kinder Unterstützung dabei, eine Sicherheit in sich Selbst entwickeln, einen stabilen Orientierungspunkt, der nicht verloren gehen kann.
Insbesondere sehr wahrnehmungsstarken, reizoffenen Kindern fällt es oft schwer, ihre Bedürfnisse zu spüren – sich selbst wahr zu nehmen innerhalb dieses weiten Feldes an Wahrnehmungen, das sie umgibt. Sie brauchen Hilfe, sich ihrer ganz eigenen Wahrnehmung zuzuwenden – und Ausdruck zu finden für das, was im Innen passiert.
Die therapeutische Arbeit mit Kindern findet „nebenbei“ statt – der Kontext, mit Pferden in der Natur zu sein, ist häufig sehr hilfreich.
SELBST-ERFAHRUNG IN DER GRUPPE
Die Gruppe bietet einen Raum, um sich gegenseitig in den eigenen Prozessen zu unterstützen. Die Resonanz der anderen GruppenteilnehmerInnen und die Möglichkeit, die Wahrnehmung der Anderen in das eigene Erleben mit ein zu beziehen, sind ein wertvolles Geschenk. Indem die Prozesse der Anderen mit – gefühlt werden, können sich eigene Themen klären und Prozesse an die Oberfläche kommen, die bisher noch undeutlich waren.
Viele unserer inneren Themen sind Teil unseres kollektiven kulturellen Unterbewussten oder wurden als spezifische Familienthemen an uns weiter gegeben – die Systemischen Therapie ergänzt die Gestalttherapie dabei in wunderbarer Weise.